Und, wie war es bei dir?
Wie hat dein Kleiner denn reagiert? Hat er viel geweint?
Ja, über die Eingewöhungszeit von Kleinkindern zerbricht man sich als Elternteil oft wirklich den Kopf.
Es ist fast gar nicht zu glauben, wie sehr dieses Thema Platz in der Familie einnimmt. Zu Recht!
Denn der erste Schritt in eine Fremdbetreuung soll gut überlegt und bedacht ausgewählt sein.
Immer wieder erlebe ich in meinen Eltern - Kind - Gruppen, wie sehr dieses Thema schwer auf den Schultern der Eltern lastet.
"Melanie, du bist vom Fach, sag uns wie..... ", kommt dann oft als Hilfeschrei und ich kann nur jedes mal unterstreichen, dass es um so leichter geht, je besser man sich selbst darauf vorbereitet und je entspannter man sich darauf einlässt.
Warum ist die Eingewöhnungszeit so wichtig?
Die Trennung von den Eltern ist für das ein oder anderen Kind ein Klacks. Schuhe aus - rein in die Krippe oder zur Tagesmutter - Mama winken (falls überhaupt) und Tschüüüüüs! 👍
Für andere Kinder jedoch bedeutet dieser Schritt oft einen großen Stressfaktor, der bereits in der Früh noch zu Hause spürbar wird. Das noch nicht vorhandene Zeit-Verständnis, wann Mama oder Papa wieder zum Abholen kommen, ist in diesem Alter auch noch nicht vorhanden und stellt eine weitere Hürde dar.
Da kann dann tatsächlich sprichwörtlich und verständlicherweise auch mal die Welt untergehen.
Und das wird von manch Kleinen natürlich auch mit allen Emotionen gezeigt.
Somit: Das eine Kind reagiert auf den Einstieg in einen neuen Lebensabschnitt mit Freude, einem Lächeln und "BABA Mama" 👋, das andere Kind (und vielleicht sogar das kleine Geschwisterkind) aber mit ganz anderen Emotionen und Widerwillen.
Wichtig ist es folglich, dass auf jedes Kind individuell und adäquat eingegangen werden soll.
Im besten Fall können sich Eltern ausrechend Zeit nehmen, um ihr Kind zu begleiten bzw. einen sanften Einstieg zu ermöglichen.
Dies benötigt besonderes Einfühlungsvermögen und Verständnis und kann nicht von heute auf morgen geschehen.
Primär zählt in der Vorbereitung daher schon die Auswahl der Institution. Hier ist es wichtig, sich diese gut anzusehen, ob sie zur jeweiligen Familie passt, ob das Bauchgefühl stimmt,.... denn je gelassener und ruhiger man selbst ist, desto besser lässt sich diese positive Grundhaltung auf das Kind übertragen. Oft spiegeln die Kinder nämlich versteckte Sorgen, Ängste und den Unwillen der Eltern, sich nicht trennen zu wollen, wider und erschweren die neue tägliche Routine.
Tipp 1:
Eltern brauchen ein gutes Gefühl und Gespür für die einzelne Einrichtung oder die Tagesmutter/-vater.
Scheut euch nicht, auch eine 2. Variante anzuschauen und hört auf euer Bauchgefühl.
- Fühle ich mich wohl, wenn ich den Raum betrete?
- Wie findet der Umgang mit dem Kind statt?
- Gibt es ein Kuscheln und "an die Hand" nehmen?
- ....
Wie oft habe ich schon erlebt, dass Eltern mir sagen "Na ja - da müssen wir halt durch!".
"Müsst ihr das wirklich????", frage ich mich dann oft.
Vielleicht ist Fremdbetreuung, die es 2 km in die andere Richtung hin gibt, aber genau DAS Passende für euch und der kleine Umweg kann für ein gutes Familienklima gerne in Kauf genommen werden.
Tipp 2:
Je entspannter du als Erwachsener auf den neuen Lebensabschnitt blicken kannst, desto eher wird dein Kind deine Stimmung übernehmen und sich frei fühlen.
Tipp 3:
Organisiere euren Morgen stressfrei. Richtet das Gewand vielleicht schon am Vortag her und lasst Rituale entstehen.
Tipp 4:
Lasst euch Zeit mit der Eingewöhnung und handelt im Tempo eures Kindes.
Tipp 5:
Nicht für alle geltend, aber doch sehr häufig zu Ohren bekommen:
Habt kein schlechtes Gewissen, wenn ihr arbeiten geht und euer Kind fremdbetreuen lässt! Eine Tagesmutter/eine Krippe ist niemals familienersetzend! Sie gilt als familienergänzend und kann für euch als Familie sehr bereichernd wirken!
Nutzt die verbleibende Familienzeit zu Hause als Quality-Time und habt Zeit füreinander, dann ist niemals etwas falsch gemacht!
Ich wünsche euch für die Erstkontakte und die bevorstehende Zeit alles Gute!
Melanie